Wie perfekt ist der Mensch?
Viele Produkte sind anscheinend für den perfekten Menschen gemacht, ein Irrtum.
Wenn ich verschiedene Produkte betrachte, habe ich oft den Eindruck, daß
sie für perfekte Menschen gemacht sind, Menschen mit der Intelligenz von Einstein,
den Augen eines Adlers, dem Gedächtnis einer Bibliothek und dem Geschick eines
Uhrmachers.
Natürlich weiß jeder, daß Menschen nicht so sind, aber das wird beim
Produktdesign gern übersehen oder gar verdrängt. Ein Verhalten, daß im
harten Wettbewerb völlig unverständlich ist.
In der westlichen Welt werden 10 bis 20% aller Menschen als behindert eingestuft.
Hinzu kommen unzählige Menschen, die körperlich beeinträchtigt sind, aber nicht als behindert gelten.
Daraus ist unmittelbar ersichtlich, daß behinderte Menschen eine große Zielgruppe darstellen
Hier einige Punkte, auf die geachtet werden sollte:
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Das Gedächtnis spielt einem gerne Streiche. Es vergißt und füllt
Erinnerungslücken mit Phantasien auf.
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Alle Menschen machen Fehler. Schon einmal den Autoschlüssel oder
einen Bleistift verlegt?
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5% aller Männer sind mehr oder weniger stark farbenblind, die meisten
im Rot-Grün-Bereich.
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Ab 40 Jahren benötigen viele Menschen eine Lesebrille, die sie allerdings
nicht immer tragen.
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Daß es starke Sehbehinderungen, Blindheit und Menschen mit motorischen
Beeinträchtigungen gibt, sollte jeder wissen.
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Es gibt auch Grobmotoriker, die zwar nicht behindert sind, aber Probleme
mit feinen motorischen Arbeiten haben, beispielsweise mit der Bedienung
einer Maus.
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Alte Menschen haben gewöhnlich sowohl motorische als auch Sehprobleme.
Schlußfolgerungen für gute Benutzbarkeit
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Beim Design eines Produktes sollte stets an den realen Menschen gedacht
werden, nicht an den idealen.
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Produkte müssen fehlertolerant sein. Das bedeutet, das Design sollte
Fehlbedienungen weitgehend unmöglich machen. Fehler in der Bedienung
sollten leicht rückgängig zu machen sein.